Wenn man sich mit einem unberechenbaren und größenwahnsinnigen Despoten wie dem neoosmanischen Sultan Recip Tayyip Erdogan politisch einlässt, darf man sich nicht wundern, dass man als „Frau Hitler“ oder „hässliche Tante“ verunglimpft wird, wenn er nicht das bekommt, was er will. Merkel hat ihm aus lauter Verzweiflung in der gesteuerten „Flüchtlingskrise“ den kleinen Finger gereicht und sofort schnappt der zukünftige Präsidenten-Diktator nach der ganzen Hand. Die rechtsextreme und Erdogan-nahe Boulevard-ähnliche Tageszeitung „Günes“ (Sonne), hat sicherlich nicht ohne Zustimmung des „Großen Diktators“ Merkel die Nazi-Insignien verpasst.
Erdogan hat nicht nur Deutschland und die Niederlande mit Nazismusvorwürfen überzogen, sondern Merkel auch der „Unterstützung von Terroristen“ geziehen. Umgekehrt wird jedoch ein Schuh daraus. Zu lange hat Deutschland und Europa zur Unterstützung der ISIS-Terroristen durch Ankara geschwiegen. Dies wohl auch aus Rücksicht auf die USA und Saudi-Arabien, die beide zu den Hauptförderern und Finanziers von ISIS gehören. Gegenüber den Schimpf-, Beleidigungs- und Verleumdungskanonaden Erdogans fiel den Europäern nur die nichtssagende Zurückweisung „inakzeptabel“ ein.
Der neoosmanische Sultan ist schier ausgerastet, weil man seinen Höflingen, die sich Minister nennen, Wahlkampfauftritte verboten hat, wie in den Niederlanden, oder in Deutschland durch Nichtgenehmigung von Veranstaltungsräumen die Angelegenheit im Sinne deutscher bürokratischer Gründlichkeit erledigt hat. Dass die Merkel-Regierung überhaupt Erdogan-Abgesandte für Wahlpropaganda in Deutschland hat auftreten lassen, grenzt an Feigheit vor dem angeblichen Freund. Warum hält nicht Merkel im Gegenzug Wahlkampfautritte für kurdische Deutsche oder Kurden in der Türkei ab, und zwar gegen das Präsidialsystem, durch das eine Ein-Mann-Diktatur errichtet wird? Die Kurden werden von dem Erdogan-Regime massive diskriminiert und sogar militärisch bekämpft.
In dem Erdogan-hörigen Blatt „Dünes“ heißt es u. a. weiter: „Deutschland empfängt terroristische Organisationen mit offenen Armen, und (…) versucht, ganz Europa gegen die Türkei aufzuwiegeln.“ Vielleicht ist dieser unappetitliche Angriff auf Merkel auch nur eine Retourkutsche für die Erdogan-Attacken durch die Bild-Zeitung, die besonders überschwänglich die Merkelsche „Willkommenskultur“ zelebriert hat und nun enttäuscht über so viel Undankbarkeit seitens des Sultans zu sein scheint.
Für die EU und Merkel sollte spätestens jetzt klar sein, dass die Türkei unter dem Präsidenten-Diktator Erdogan in der EU nichts zu suchen hat. Wenn Erdogan schon heute die EU und Deutschland mit der Wiederöffnung der Flüchtlingsschleusen erpresst, was würde erst passieren, wenn das Land ordentliches EU-Mitglied wäre? Erdogan würde wohl bei passender Gelegenheit die gesamte EU in Geiselhaft nehmen. Die EU sollte jegliche EU-Beitrittsverhandlungen mit der Türkei beenden und keine Freizügigkeit für Türken gewähren. Deutschland sollte die Gewährung der doppelten Staatsangehörigkeit für türkische Bürger rückgängig machen. Sie müssen sich entweder für das eine oder das andere Land entscheiden, so wie es internationalen Standards entspricht. Oder lässt sich Merkel durch eine mögliche Freilassung des deutsch-türkischen Journalisten Deniz Yücel möglicherweise wieder erpressen?