Martin Schulz hat fertig und vielleicht auch die SPD. Das Unglück für die SPD fing bereits mit der Wahl von Martin Schulz an. Er erhielt sage und schreibe 100 Prozent der Delegierten-Stimmen. Selbst der Kandidat hatte sich nicht der Stimme enthalten. Zurecht kommentierte Sarah Wagenknecht: „Glückwunsch Walter!„
Sigmar Gabriels Vorschlag, Schulz zum Parteivorsitzenden und Kanzlerkandidaten zu machen, war ein cleveres Danaergeschenk, wie sich jetzt herausstellt. Die Journaille sprang sofort auf den Schulz-Zug auf und schrieb ihn hoch, als sei er ein politischer „Heilsbringer“. Tatsächlich war er ein EU-Absahner und Phrasendrescher. Der so genannte Schulz-Hype war also ein herbei geschriebener.
Von Beginn an war der „Schulz-Zug“ ein Rohrkrepierer. Schon auf seiner Jungfernfahrt von Würselen, dem Heimatort von Schulz, nach Saarbrücken, erreichte er nicht sein Ziel. Auch bei der Schleswig-Holstein-Wahl kollidierte der Zug. Zu einer Art Massenkarambolage kam es bei der NRW-Wahl. Selbst nach diesem Wahldebakel machte die SPD weiter, als sei nichts geschehen. Frei nach dem Motto: Augen zu und durch! Das bittere Ende kam mit der Bundestagswahl vom September 2017, bei der die SPD das miserabelste Wahlergebnis in ihrer Geschichte eingefahren hatte. Anstatt Schulz schon damals in die Wüste zu schicken, schwadronierte der Loser etwas von „Opposition“ und einem „Nicht-Eintritt“ in eine Merkel-Regierung. Beides Täuschungen der Öffentlichkeit, wie sich herausstellen sollte.
Jeder, der es wissen wollte, konnte es wissen. Schulz hatte als nationaler Politiker nichts vorzuweisen. Seine so genannten Meriten hatte er sich von 1994 bis 2017 im EU-Parlament ersessen und nebenbei abgesahnt. So hat er „Sitzungsgelder“ von 304 Euro für 365 Tage im Jahr eingestrichen: Sonn- und Feiertage, Weihnachten, Silvester und auch wegen Abwesenheit. Wen interessiert dieser Missbrauch von öffentlichen Steuergeldern in einem undemokratischen EU-System? Der SPD-Genosse Schulz fand nichts anstößiges dabei. Er ist die neudeutsche Verkörperung von sozialer Gerechtigkeit à la SPD: Wasser für Hartz-IV-Empfänger predigen und selbst Kaviar verspeisen und Champagner schlürfen sowie, wie andere Genossen es tun, ihre Kinder auf Privatschulen schicken!
Schulz hat durch seinen Wortbruch und seine Unglaubwürdigkeit den Schulz-Zug selber aufs Abstellgleis gefahren. Die SPD sollte sich keine Gedanken darüber machen, wie dieser Sozialfall lukrative entsorgt werden kann. Das Bundestagsmandat ist schon mehr als genug. Das Peter-Prinzip, nach dem die Unfähigen immer weiter aufsteigen, sollte bei diesem Loser nicht zum Tragen kommen. Schulz braucht nach 24 Jahren EU-Parlament nicht von Hartz-IV zu leben, so wie viele der Wählerklientel der SPD. Was kümmern die SPD-Bonzen die Malocher im Ruhrgebiet und anderen Industriezonen?
Um das unsägliche Schulz-Erbe zu entsorgen, sollte die SPD-Basis den so genannten Koalitionsvertrag ablehnen, schon wegen der gegen deutsche Interessen gerichteten Europa-Passagen. Ein positiver Nebeneffekt wäre, dass damit auch das politische Ende von Merkel und Seehofer beschleunigt werden würde. Da die inhaltsleere CDU zum Sturz von Merkel nicht mehr in der Lage ist, wäre es ein großes Verdienst der SPD, wenigstens dafür die Meriten einfahren zu können.
Sollte Martin Schulz noch irgendwelche Ambitionen haben, dann wäre die Teilnahme beim nächsten Dschungel-Camp von RTL genau das Richtige. Dort ist er unter seinesgleichen. Ob er dort auch durch seine hohle Rhetorik beeindrucken kann, bleibt abzuwarten? In diesem Camp gibt es immer wieder helle und intelligente Sternchen, mehr als unter der politischen Klasse in Berlin. Anstatt Kaviar, Champagner oder Trüffel gibt es dort Heuschrecken, Würmer, Innereien und andere Leckerli. Wohl bekomms, Martin! Vielleicht können ihm dort Merkel und Seehofer Gesellschaft leisten, was von einem Nein der SPD-Mitglieder zum Koalitionsvertrag abhängt. Kommt Zeit, kommt Rat!
Das Unglück für die SPD fing mit der Zustimmung zu den Kriegskrediten am 4. August 1914 an.