„Graue Wölfe“, Milli Görus und Sultan-Erdogan in der Bundeszentrale für politische Bildung?

Anfang des Jahres wurde in der Bundeszentrale für politische Bildung (BpB) eine neue CDU-Parteisoldatin als stellvertretende Leiterin installiert. Die ehemalige CDU-Abgeordnete Cemile Giousouf gehörte dem Deutschen Bundestag von 2013 bis 2017 an.

Im Zuge der Gastarbeiteranwerbung kamen ihre Eltern aus Griechenland nach Deutschland. Sie gehörten dort der türkischen Minderheit an. Geboren in Leverkusen, wuchs Giousouf in Westthrakien bei Verwandten auf. Sie ist Doppelstaatlerin und hat an der Universität in Bonn Politikwissenschaft, Soziologie und Islamwissenschaften studiert.

Nachdem bekannt wurde, dass sie mit einer B 3-Besoldung in der BPB versorgt werden sollte, äußerten einige Parteikollegen aus der CDU-Fraktion im Bund und in NRW massive Zweifel an ihrer Eignung. Man warf ihr vor, sie habe zu wenig Distanz zu der faschistisch-nationalistischen Organisation „Graue Wölfe“ und zur islamistischen Milli Görus-Bewegung. Auch sei sie politisch zu eng mit Erdogan-Anhängern der „Union Internationaler Demokraten“, einer türkischen Lobby-Organisation, die Erdogans AKP sehr nahe steht, verbandelt. 

So empfing sie Vertreter der als antisemitisch geltenden Milli Görus in der CDU-Geschäftsstelle in Hagen, und sie hing in traditionell islamischer Kleidung in der Hagener Moschee ab, die von  DITIB betrieben wird, die der türkischen Religionsbehörde Diyanet untersteht. Eine Person, die mit türkischen Ultranationalisten und Islamisten verkehrt, scheint wenig geeignet für den Stelle als stellvertretende Leiterin der zentralen Bildungseinrichtung des Bundes. Trotz dieser Kritik hievte sie Bundesinnenminister Horst Seehofer auf den Posten in BpB.

Giousouf ist Leiterin der diversen Fachabteilungen und vertritt Präsident Thomas Krüger bei dessen Dauerabwesenheit in der Bonner Zentrale. Nachdem schon Krüger vom damaligen Innenminister Otto Schily politisch versorgt worden ist, hat es ihm Seehofer gleichgetan. In der Versorgung von Altlasten hacken sich die Krähen der Großen Koalition gegenseitig keine Augen aus. Mit der Zurückweisung dieser doch massiven Vorwürfe als „Verschwörungstheorien“ macht es sich Giousouf aber zu einfach. Der BpB-Job war ihre letzte Chance, da man sie auch als CDU-Kandidatin für das Europaparlament nicht haben wollte. Bereits am 22. November wurde ihr Wechsel in die BpB öffentlich, alles war bereits zu diesem Zeitpunkt politisch entschieden. Dagegen sei „nichts mehr zu machen“ wurde offiziell verlautbart.

Aufgrund ihrer Erfahrung im Bildungsauschuss des Bundestages und in der Extremismusprävention habe sie sich, so Giousouf, auf die Stelle beworben, die öffentlich ausgeschrieben gewesen sei. Dies heißt jedoch gar nichts, werden allein schon aus formalen Gründen solche Stellen ausgeschrieben, deren Besetzung aber schon lange im Voraus entschieden sind. Es ist nicht verwunderlich, dass sie als einzige Kandidatin aus dem behördlichen Auswahlverfahren übriggeblieben ist, was nicht an ihrer Eignung, sondern am Parteibuch gelegen haben dürfte. Nicht die dem Innenministerium nachgeordnete BpB entscheidet über diese Personale, wie Michael Koch in der Westfalenpost schreibt, sondern die Entscheidung ist eine rein politische, die im Innenministerium lange vor dem Auswahlverfahren vorentschieden war, bevor sich Frau Giousouf im Auswahlverfahren „durchgesetzt“ hat. Dass sie es wurde, war eine politische Entscheidung und keine BpB intern und eigenständig gefällte.

Cemile Giousouf könnte etwas zur Wiederherstellung ihres ramponierten Images tun, indem sie klare Kante gegenüber dem übermäßigen Einfluss der zionistischen Israellobby in der BpB zeigt. Die Einseitigkeit im publizistischen Bereich in Sachen Nahostkonflikt und Israel/Palästina ist himmelschreiend. Dass es jedoch soweit kommen konnte, liegt in der Verantwortung von Thomas Krüger, der sich als gelehriger Parteigänger dieser Lobby verdient gemacht hat. Ihm fehlt nur noch ein Orden irgendeiner zionistischen Lobby-Organisation. Vielleicht verleiht ihm ja sein dubioser „Busenfreund“ Sacha Stawski von der rechtsnationalistischen und zionistischen Website „honesly concerned“ auf dem nächsten sogenannten Israelkongress irgendein wertloses Blech, das Krüger aus DDR-Zeiten bestens bekannt sein dürfte.

2 Gedanken zu „„Graue Wölfe“, Milli Görus und Sultan-Erdogan in der Bundeszentrale für politische Bildung?

  1. Jürgen Klinger

    Sehr geehrter Herr Watzal,
    in Ihrem Artikel klingt neben sachlicher Information auch berechtigte Verbitterung an. Ich konnte vorgestern einen Lehr- und Schulvortrag von Frau Charlotte Knobloch miterleben, bei dem der Moderator, ein CDU-Stadtrat, auf Weisung von ihr meine Fragen nicht zuließ und sich auch danach dem fest versprochenen Gespräch entzog. Frau Knobloch konnte im nonchalanten Plauderton äußern, daß man mit jedem reden könne, aber auch wissen müsse, wem der Mund verboten gehört. Es ekle sie besonders an, wenn AFD-Aktive sich als Judenfreunde generieren. Ich trug sichtbar die Shalom- Plakette des Göttinger Friedenspreises und wurde behandelt wie ein Aussätziger.
    Mich interessiert, wieviele Studenten am Politikwissenschaftlichen Institut der Uni Heidelberg ein
    Hasbara-Stipendium haben. Ich kenne den Artikel von Herrn Serr gut. Herr Jeub vom Forum Friedensethik musste nach 2stündigem persönlichem Gespräch vor der Ignoranz von Herrn Krüger kapitulieren.
    Wenn es Ihnen möglich ist, so senden Sie mir eine Liste der Artikel der bpb, die unter dem Einfluss von
    Hasbara stehen.
    Alles Gute, Jürgen Klinger FFE, WfgA, BIB-jetzt, IMI

    1. Ludwig Watzal Beitragsautor

      Um die letzte Frage zuerst zu beantenworten: Fast alle. Dass der Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung ein bornierter Ignorant ist, überrascht mich nicht. Neben seiner Ignoranz zeichnet ihn eine perfide Charakterlosigkeit aus. Seit seiner absoluten Herrschaft in der BpB liest er der zionistischen Israellobby jeden Wunsch von den Augen ab, um es höflich zu formulieren. Seine Willfährigkeit gegenüber dieser Polit-Mafia musste ich zehn Jahre ertragen, die beabsichtigt hat, mich mit Hilfe von Krüger beruflich zu vernichten. Ich habe noch einige brisante Materialien gegen diesen Typen in petto.

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