Auf der Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) soll alljährlich eine Bestandsaufnahme der internationalen Sicherheitslage der Öffentlichkeit präsentiert werden. Was sich jedoch in diesem Jahr abspielte, war geradezu ein aggressiver Showdown zu weiteren militärischen Konfrontationen, angezettelt von den USA und dem Besatzerstaat Israel gegen Iran, Syrien und Nord Korea.
Die Scharfmacher waren, wie nicht anders zu erwarten, der US Sicherheitsberater H. R. McMaster und Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu. Beide Politiker hielten aggressive Reden gegen Iran, Syrien, Hisbollah und Russland, von Nord Korea gar nicht zu reden. Außer dem russischen Außenminister Sergej Lawrow und Irans Außenminister Javad Zafari, der eine nachdenkliche und intellektuelle-anspruchsvolle Rede hielt, hatte keiner den Mut, dieser versammelten Kriegstreibergesellschaft die Stirn zu bieten, die sich in Selbstgerechtigkeit erging.
Den aggressivsten und schrillsten Auftritt legte wieder einmal Netanyahu hin wie weiland bereits vor den Vereinten Nationen, als er einen Cartoon von einer Bombe den versammelten Diplomaten zeigte, um die fiktive iranische Nuklearbedrohung zu verdeutlichen. Auf der Konferenz in München schwang er einen Teil einer Drohne, die angeblich von Syrien auf israelisches Hoheitsgebiet geflogen sein soll und von der israelischen Luftabwehr abgeschossen worden ist. Man kann fragen, ob nicht Israel eine seiner eigenen Drohnen abgeschossen hat, die unaufhörlich syrisches Hoheitsgebiet verletzen?
Netanyahu besaß sogar die Frechheit, Iran indirekt den Krieg zu erklären, sollte das Land seine Präsenz in Syrien weiter ausbauen. Israel betrachtet Syrien quasi als seinen Hinterhof. Die einzige relevante Antwort auf diesen skurrilen Auftritt von Netanyahu kam von Irans Außenminister Zarif: Die MSC habe einen „Zirkus wie in einem Comic erlebt“, auf den man nicht ernsthaft reagieren könne. Dass sich aber die so genannten Sicherheitsexperten von dem Scharfmacher Netanyahu ein X für ein U vormachen lassen und diese Unsinn auch noch ernst zu nehmen scheinen, verwundert doch!
Netanyahus Rede war gespickt mit Drohungen und falschen historischen Vergleichen. Bereits zuvor hatte Hobby-Historiker Netanyahu den Holocaust nicht Hitler zugerechnet, sondern dem Mufti al-Husseini von Jerusalem! Seriöse israelische Historiker pfiffen ihn zurück. Seine jetzige Hassbotschaft hat das Ziel, die USA und den Westen in einen Krieg mit Iran zum alleinigen Nutzen Israels zu treiben. Als er ein Stück der angeblich abgeschossenen Drohne hochhielt, sagte dieser Konfliktprediger: „Herr Zarif, testen Sie nicht Israels Entschlossenheit.“ Wer die leuchtenden Augen der deutschen Verteidigungsministerin bei dieser aggressiven Äußerung gesehen hat, dem kann nur das Gruseln kommen. Das Merkel-Regime wäre wahrscheinlich zu allem entschlossen, um sich endlich von der „ewigen Schuld“ reinzuwaschen.
Auch das aufgebauschte Bedrohungsszenario von Irans angeblicher Bedrohung nicht nur Israels, sondern auch der USA und der ganzen Welt, ist als israelische Propaganda allseits bekannt. Israel Ziel ist, dass der Westen Iran ausschaltet, damit das zionistische Regime ungehindert seine Hegemonie von Iran bis Marokko ausbreiten kann. Es geht allein um Israels Machtanspruch und nicht um eine angebliche Bedrohung Irans für die Welt.
Anstatt die Welt vor der nächsten militärischen Konfrontation zu bewahren, haben einige westliche Politiker ihre Aggressionen gegen die Staaten noch verstärkt, die nicht nach der Pfeife Washingtons, Londons und Paris tanzen wollen. So destabilisieren nicht Russland, Iran oder der Hisbollah Syrien oder den Nahen Osten, sondern die USA mit ihren westlichen Vasallenstaaten sowie Israel, das alles daran setzt, die USA in einen Krieg gegen den Iran zu treiben. Bei Präsident Obama biss Netanyahu auf Granit, wohingegen bei Trump, den Netanyahu um den Finger wickeln kann, die Aktien für einen Krieg gegen Iran günstiger zu stehen scheinen.
US-Sicherheitsberater McMaster trieb die Eskalation gegen Nord Korea auf die Spitze. Es müsse alles getan werden, um den Druck auf Nord Korea zu erhöhen. Wie es scheint, haben nach Ansicht der USA die Winterspiele in Südkorea Nord Korea nur eine Atempause verschafft. Die USA werden unverzüglich ihren Druck auf das Land verstärken, um es in die Knie zu zwingen. Der Westen und die NATO sollten dem US-Aggressor keine Unterstützung zusagen, damit aller Welt vor Augen geführt wird, dass die USA der alleinige Aggressor sind. Er wird es dann nicht nur mit Nord Korea, sondern auch mit Russland und China zu tun bekommen.
Auch im Konflikt um die Ukraine ist man meilenweit von einer Lösung entfernt. Warum hat sich das versammelte Sicherheitsestablishment nicht gefragt, wer der wirkliche Aggressor in der internationalen Politik ist? Niemand schien den Mut gehabt zu haben, mit dem Finger auf die USA zu zeigen. Spätestens seit 2001 hätte jedem Beobachter der internationalen Szene klar sein müssen, dass es ausschließlich die USA sind, die die Welt ins Chaos gestürzt haben. Angefangen von Afghanistan, Irak, Libyen, Somalia, Syrien, Jemen, Ukraine und Nord Korea.
Tod und Zerstörung wurden seit 2001 allein durch die USA und ihre westlichen Verbündeten über diese Länder gebracht. Zu diesen Verbrechen hörte man auf der MSC in München kein Wort. Scheinbar war man zu sehr damit beschäftigt, die nächsten kriegerischen Aggressionen gegen wehrlose Völker zu planen, um deren Bodenschätze ausbeuten zu können. Solche Konferenzen wie die MSC sollten in Zukunft verboten werden, da sie nicht dem Frieden, sondern der Kriegsvorbereitung dienen.
Und hier noch ein Zückerchen zur deutschen Israelpolitik:
Auf der Münchner Sicherheitskonferenz gab die Bayrische Staatsregierung ein Bankett in der Residenz. Zum Ehrengast wurde Benjamin Netanjahu ernannt. Er bedankte sich dafür mit den Worten:
„Ein beeindruckender Rahmen für eine beeindruckende Freundschaft.“
Die bayrische Gastgeberin und Vize-Ministerpräsidentin Ilse Aigner garantiert ihm pflichtschuldigst die selbige mit den Worten:
„Die Menschen in Bayern und in Deutschland sind an ihrer Seite, an der Seite Israels.“
Ich frage mich: gibt es ein besseres Beispiel für die ethisch-moralische Verkommenheit deutscher Spitzenpolitiker?
Moralsch verkommener kann man nicht mehr sein.