Die politische und mediale Klasse in Deutschland hat abgewirtschaftet. Das Land steht vor dem Ruin und am Rande des Abgrunds. Nicht nur die „Flüchtlingskrise“, sondern auch die so genannte Euro-Rettung, die Energiewende, die Integration Europas, die kurz vor der Implosion steht, hat die Merkel-Regierung zu verantworten. Das Volk wird finanziell ausgeplündert, während die politische Nomenklatura in Berlin feucht-fröhliche und berauschende Feste feier und sich in Volksbeschimpfung gefällt wie weiland in der Weimarer Republik. „Bonn ist nicht Weimar“, aber Berlin wird Weimar, wenn sich politisch nichts gravierendes ändert.
Nach der vernichtenden Wahlniederlage von Hillary Clinton herrschte nicht nur in den USA Heulen und Zähneklappern unter der politischen und medialen Klasse, ähnlich schlimm ging es in Deutschland zu. Hatten sich einige deutsche Politiker schon vor der Wahl weit aus dem Fenster gehängt, wie zum Beispiel Frank-Walter Steinmeier, der Trump einen „Hassprediger“ nannte oder Siegmar Gabriel der Trump einen „Wegbereiter einer neuen autoritären und chauvinistischen internationalen Bewegung“, der einen „Rückzug in die schlechte alte Zeit“ wolle, in der „Frauen am Herd oder im Bett, im Gefängnis und in den Gewerkschaften am besten am Beistelltisch saßen“, als Ziel anstrebe. Wenn man natürlich die Realität nur die mediale Propaganda betrachtet, kann man zu solch irrwitzigen Einschätzungen gelangen.
Die Medien und ihre einseitige Propaganda tragen die Hauptschuld an Clintons Niederlage, da sie ihre gesamte kriminelle Karriere und die ihres Mannes, samt Clinton-Stiftung verschwiegen und ausgeblendet haben. Sie konzentrierten sich zu 95 Prozent auf die Dämonisierung Trumps. Ein ähnliches Zerrbild haben die deutschen Medien verbreitet, deshalb war die Überraschung am Tag danach so groß. Niemand nahm sich Hillary Clinton vor, die die Verkörperung eines total korrupten amerikanischen politischen Systems repräsentiert.
Eine skurrile Petitesse ereignete sich in Bundesstaat Ohio. Der deutsche Wählerschreck Ralf Stegner, seines Zeichens SPD-Vize, tingelte als Wahlkämpfer für Hillary Clinton durch den Staat und putze Klinken. Wie verzweifelt das Clinton-Team gewesen sein muss, zeigt der Einsatz Stegners. Vielleicht war Stegner der entscheidende Grund, dass Clinton diesen traditionellen demokratischen Staat an Trump verloren hat.
Kanzlerin Merkel schickte Trump eine gallige Glückwunschbotschaft verpackt mit einer Drohung. Sie sei zur Zusammenarbeit nur unter Achtung gemeinsamer Werte etc. bereit. Hat sich diese US-Vasallin einmal gefragt, wer sie auf den Thron gehievt hat? Sollte die politische Klasse in den USA den Daumen senken, ist Merkel perdu. Auch EU-Kommissionspräsident Junker verspottete Trump. Demgegenüber war das Statement von Martin Schulz geradezu von politischer Weitsicht geprägt.
Ein Staatenkonglomerat wie die EU, die politisch wenig zustande bringt und nur durch die Transferzahlungen Deutschlands am Leben erhalten wird, wird von den USA politisch nicht ernst genommen. Die EU taugt nur als Erfüllungsgehilfe wie zum Beispiel bei den Sanktionen gegen Russland, die nur auf Druck der USA zustande kamen. Oder bei der Expansion des NATO-Kriegsbündnisses an die Grenzen Russlands, an dessen vorderster Front wieder die Deutschen stehen.
Dieses politische System sucht augenblicklich einen Kandidaten/in für das Amt des Bundespräsidenten. Bewerbungen werden noch angenommen. Bisher galt Steinmeier als aussichtsreich. Man sollte ihn wählen da er sich dann die Reisen zum „Hasspredier“ Trump ersparen kann. Claudia Roth wäre noch der Hit, verkörpert sie doch ein völlig derangiertes politisches Denken. Selbst Ex-Bischöfin Margot Käßmann, die mit den ISIS-Leuten „beten“ wollte, will sich dieser Klasse nicht zur Verfügung stellen. Selbst in der EKD findet sich niemand für diesen Job. Vielleicht zaubert Merkel ja wieder einen à la Wulf aus dem Hut. Der einzig vorzeigbare aus der CDU-Riege, Bundestagspräsident Norbert Lammert, hat dankend abgelehnt. Er ist sich zu schade, um dem abgewirtschafteten Merkel-Regime noch einen positiven Anstrich im Ausland zu geben. Auch Verfassungsgerichtspräsident Andreas Voßkuhle hat abgewinkt.
Bleibt nur noch ein vorzeigbarer Kandidat übrig, der über Parteigrenzen hinweg belächelte Journalist, „zionistische Hofnarr“ und eine Art Ideenlieferant der „neuen deutschen Rechten“ Henryk M. Broder. Broder beweist oft den „richtigen“ politischen Realismus wie bei der Beurteilung von Trumps Wahlsieg. Er würde perfekt in die politische Landschaft passen, die absolut US-affin und Israel-hörig ist. Broder hält sich oft in beiden Ländern auf und ist völlig vernarrt in die Kultur des Großen Bruders. Die Existenz Israels gehöre zur deutschen Staatsräson, behauptete doch allen Ernstes eine Kanzlerin, die sich für alternativlos hält. Etwas politisch Dämlicheres hat noch kein führender Politiker vor Merkel von sich gegeben.
Verkörpert Broder schon zu Recht für viele den Niedergang der schreibenden Zunft, so könnte er diese Eigenschaften nahtlos auf das Bundespräsidentenamt übertragen. Neben seinen journalistischen Fähigkeiten verfügt Broder aber noch über ein weiteres politisches Pfund, mit dem er innerhalb der politischen und medialen Klasse punkten kann: Seine vermeintliche Antisemitismus-Expertise. Vom traditionellen Antisemitismus hält Broder wenig, wie er auf einer öffentlichen Anhörung des Innenausschusses in bester Broderscher Manier den anderen Teilnehmern zur Kenntnis gab. Antisemitismus sei ein Ressentiment, das auf die Existenz eines Menschen abziele. Der Antisemitismus, über den die Gesellschaft am liebsten diskutiere, stamme aus der „Asservatenkammer des letzten und vorletzten Jahrhunderts“. Über welchen Antisemitismus sollten sie auch dikutieren?
Die eigentliche Gefahr stelle der moderne Antisemit dar. Er glaube nicht an die Protokolle der Weisen von Zion, sondern fantasiere über die Israellobby, die die Politik der USA bestimme. „Der Anti-Zionist hat die gleiche Einstellung zu Israel, wie der Antisemit zum Juden“. Er störe sich daran, dass es Israel gebe. Heute habe man es mit einem neuen Phänomen zu tun: „Einem Antisemitismus ohne Antisemiten.“ Ein guter Rat Broders an Politiker: „Überlassen sie die Beschäftigung mit dem guten, alten Antisemitismus à la Horst Mahler den Archäologen, den Archivaren und den Historikern. Kümmern Sie sich um den modernen Antisemitismus im Kostüm des Antizionismus und dessen Repräsentanten, die es auch in ihren Reihen gibt.“
Broder verwechselt wie immer – obwohl er in jüngeren Jahren anders dachte – Kritik an einem Unterdrückungs- und Besatzungsregime und an dessen Ideologie, des rassistischen Zionismus, mit Antisemitismus. Bei Broders halluziniertem modernen Antisemitismus handelt es sich gar nicht um Antisemitismus, sondern um Kritik am Besatzerstaat Israel und dessen Unterdrückungssystem.
Broder war in seinen jungen Jahren scheinbar klüger. So schrieb er 1989 in der Juli/Augst-Ausgabe der Zeitschrift Semit: „Entweder wir oder sie, es geht ums Überleben. Mit einer solchen Blankovollmacht auf den eigenen Namen lässt sich alles begründen und rechtfertigen. Aber am Ende wendet sich diese Moral immer gegen ihren Urheber. Hat man sich erst einmal an eine chronische Notwehrsituation gewöhnt, kann man mit der Selbstverteidigung gar nicht mehr aufhören, es müssen ständig neue Feinde her. Nach den Arabern kommen die jüdischen Verräter an die Reihe, die Nestbeschmutzer und Sympathisanten. Moral und Menschlichkeit bleiben auf der Strecke, Logik und Vernunft kommen unter die Räder.“
Diese Umwertung aller Werte, die den Antizionismus als modernen „Antisemitismus“ denunziert, soll Israel gegen die massive und weltweite Kritik immunisieren und die Kritiker kriminalisieren, wie zum Beispiel die BDS-Kampagne, die auf die Beseitigung der Besatzung abzielt, indem Waren aus den völkerrechtswidrigen Siedlungen boykottiert werden, ein Investitionsstopp und Sanktionen gefordert werden, bis Israel sein Besatzungsregime beendet.
Ein „Bundespräsident“ Broder hätte für die politische Klasse den Vorteil, dass die Verleumdungs- und Hetzkampangen der zionistischen Israellobby, der jüdischen Gemeinden und deren willigen Vollstreckern gegen Andersdenkende quasi von Amts wegen mit der Autorität des Amtes betrieben werden könnte. Schon heute wird die Meinungsfreit in Deutschland durch die zionistische Israellobby massiv bedroht.
Vielleicht taugt das Amt nur noch zu diesem Zweck.
Eilmeldung: Leider wird Steinmeier Bundespräsident-Kandidat. Gleichwohl halte ich H.M. Broder für den geeigneteren!
Um Ludwigs Blogs zu verstehen, muss frau/man schon ziemlich lange Geschichte, Politik und Religion studiert haben. Ich gebe auf!