Nach den Razzien in zehn Bundesländern gegen die salafistische Vereinigung „Die wahre Religion“ erklärte Rainer Wendt, Bundesvorsitzender der deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), in einem Fernsehinterview, dass der Staat endlich einmal Handlungsfähigkeit bewiesen habe.
In seinem jüngsten Buch hat Wendt aber vor den Gefahren gewarnt, denen sich Deutschland durch die „Flüchtlingskrise“ ausgesetzt sieht. Dass der Boss einer Polizei-Gewerkschaft vor Gefahren warnt, gehört zu seinem Job. Gleichwohl wird er in einigen Medien dafür heftig angegriffen. Es ist die Aufgabe von Wendt, die Interessen seiner Mitglieder zu vertreten und auf die katastrophale Lage hinzuweisen, für die die politische Klasse, insbesondere Kanzlerin Merkel verantwortlich ist, und deren Folgen auf dem Rücken der Polizei ausgetragen werden. Der Autor hat immerhin 25 Jahre Schichtdienst auf dem Buckel, kann also schwerlich unter der Kategorie „Verschwörungstheoretiker“ abgelegt werden, wie das bei den herrschenden Medien der Fall ist, wenn ihnen die Argumente fehlen.
„Die Kostenfrage der Integration ist ungelöst, auch wenn uns das Gegenteil suggeriert werden soll. Unsere Parlamente und Regierungen sind ja berühmt dafür, Kostenschätzungen abzugeben, in der Regel wird es dann richtig teuer.“
„Jetzt sagt die Bundesregierung, dass sie in den kommenden Jahren 94 Milliarden Euro für Flüchtlinge zur Verfügung stellen will. In der öffentlichen Berichterstattung ist dabei herausgekommen: »So viel kosten Flüchtlinge.“
„Das ist mindestens unzureichend. Es ist lediglich klar, was die Bundesregierung zur Verfügung stellen will. Was sie letztlich zur Verfügung stellen muss, weiß niemand. Was Länder und Kommunen drauflegen, auch nicht.“
„Niemand kann die Folgen abschätzen, wenn diejenigen, die hier geboren und aufgewachsen und am Zustandekommen des Steueraufkommens nicht unmaßgeblich beteiligt sind, das Milliardenspiel unserer Menschen mit edler Gesinnung nicht mehr mitmachen wollen.“
„Wenn sie die Nase voll haben davon, dass ältere Menschen, die nicht mehr sicher auf den Beinen sind, sich mit ihrer Krankenkasse für jede einzelne Taxifahrt zum Arzt herumschlagen müssen, während andere, viel jüngere und kerngesunde Mitbürgerinnen und Mitbürger für zigtausende Euro mit Taxis zu Behördengängen fahren, mit der abenteuerlichen Begründung, dass sie sich vielleicht verlaufen könnten, weil sie sich nicht auskennen.“
„Über Riesenstrecken hinweg zu fliehen, das klappt gerade noch, aber zur Sozialbehörde zu Fuß oder mit dem Bus, das ist unzumutbar, da muss man schon seltsam drauf sein, um nicht wütend zu werden.“
„Wie werden diejenigen Menschen langfristig reagieren, die einer ganz normalen Arbeit nachgehen und deshalb vielleicht keine Zeit für Flüchtlingsarbeit haben, vielleicht sogar zwei Jobs machen müssen, um ihren Lebensunterhalt zusammenzukratzen?“
„Und wenn sie sehen, dass diese Gesellschaft für sie im Alter nur wenige Minuten am Tag Zeit hat, um einer miserabel bezahlten Pflegekraft den Auftrag zu finanzieren, sie schnell zu füttern und Körperpflege zu machen. Während gleichzeitig für jugendliche Schläger, Räuber und Diebe eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung gefordert wird, damit sie nach einer langen kriminellen Karriere auf den rechten Weg kommen.“
„Das ist Sozialpopulismus. Und das haben die Vertreter der Willkommenskultur längst erkannt und verboten. Weil man hier Dinge miteinander vergleicht, die sachlich nicht zusammengehören. Das stimmt. Aber die Menschen machen es trotzdem. Und sie empören sich darüber.“
„Viele haben Angst – und werden auch dafür noch beschimpft, belächelt, veralbert und gern auch in die rechte Ecke gestellt. Damit sicher ist, dass sie den Mund halten.“
„Und sie sind zornig und frustriert. Und der Zorn wächst täglich.“
“ Das Gewaltmonopol des Staates schmilzt wie Eis in der Sonne.“
In der Tat enthält das Buch einige polemische Züge, aber man kann die Politik der Merkel-Regierung nur noch mit Zynismus und Sarkasmus ertragen. Die Systemmedien werden ihrer elementarsten Aufgabe nicht mehr gerecht, und zwar die Regierung zu kontrollieren und zu kritisieren. Sie sind zu Hofberichterstattern der herrschenden Klasse geworden wie weiland in der DDR. Hat die Merkel-Regierung vielleicht eine Million „Flüchtlinge“ unkontrolliert ins Land gelassen, um aufgrund eines möglicherweise antizipierten Notstands ganz „legal“ einen Polizeistaat zu etablieren à la ihres großen „Vorbildes“ USA? Die Aufrüstung der Sicherheitsorgane, die aggressive Merkel-Rhetorik gegenüber Präsident Vladimir Putin, die Expansion der NATO an die Grenze Russlands und das Zurückdrängen der Freiheitsrechte lassen diese Vermutung nicht ganz unbegründet erscheinen.
Wie es scheint, konnte dieses Buch nur in einem unkonventionellen Verlag erscheinen. Das Buch könnte als Augenöffner selbst für politisch Blinde dienen.